„1974 hatte Kurt Sticht die geniale Idee, man könnte eine Angelgruppe gründen und hat diese Herrn Dorschner unterbreitet, der sich auch gleich dafür begeistern konnte und so bekam die Sportförderung eine neue Abteilung dazu, die Hutschenreuther Angelgruppe. Im Oktober fand im Clubraum die Gründungsversammlung statt, es war auch nicht schwer, noch 18 Gleichgesinnte für dieses Hobby zu finden. Ein Gewässer stand auch gleich zur Verfügung: der ehemalige Vorstandsteich, der "GEHTEICH".
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Im Frühjahr 1975, bei schlechter Witterung, konnte dann das erste Mal geangelt werden, es waren große herrliche ungarische Karpfen gesetzt. Auch in den späteren Jahren, zum Start in die Angelsaison war Petrus uns nicht immer wohlgesonnen, es gab Regen, Schnee und sogar noch Eis, trotzdem wurde an diesen Tagen am Gehteich gegrillt und Familie Dorschner brachte immer eine Flasche zum Aufwärmen mit. Solche ähnlichen Wetterbedingungen hatten wir aber auch zum Abfischen im Herbst und Sepp hatte sogar seine Schlittschuhe statt Angel mitgebracht.
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Am Sporttag 1976 fand das erste Preisfischen statt, dieser Sporttag wurde dann alljährlich abgehalten und der letzte fand 1994 hier bei uns in der Hütte statt.
Natürlich musste die Königswürde auch gefeiert werden. Am Anfang, als uns die Hütte noch nicht zu Verfügung stand, feierten wir in der Kantine, in der Goldbergschänke und bei Egon Landgraf im Clubraum.
Unser erstes Besenbrennen, bei Schneefall, fand am Gehteich statt, doch auch bei späteren Feuern im Blumenthal hat es sogar die Hexe oben auf der Stange gefroren und unsere zitternden Damen wurden von Alfredo mit Glühwein versorgt, der hatte es in sich, denn danach waren alle recht ausgelassen.
Bis 1983 konnten wir ja nur im Gehteich angeln, aber im Frühjahr 1984 bot uns Herr Dorschner die Teiche im Blumenthal an. Unser 10-jähriges Bestehen feierten wir noch drüben im Gut bei der Familie Bauernschmidt. Mit uns feierte auch die Familie Dorschner und hier ein Auszug aus Herrn Dorschners Festrede:
„Ich bedanke mich sehr für Ihre Einladung und bin gerne gekommen und fühle mich zusammen mit meiner Frau in Ihrem Kreis immer ausgesprochen wohl.
Die Hutschenreuther-Sportfischergruppe, meine Damen und Herren, ist im Rahmen der Sportaktivitäten von Hutschenreuther ganz sicher ein Aushängeschild. Hier wird mit großem persönlichem Einsatz einer sehr sinnvollen Freizeitgestaltung nachgegangen. Sowohl der einzelne wie auch die Allgemeinheit hat, bezogen auf die Umwelt und Ökologie, daran ihren Anteil. Das Erlebnis mit der Natur, der Hege der Gewässer und der Fische und die kameradschaftliche, menschliche Verbindung im Kreis Gleichgesinnter hat einen hohen Wert und ist für Hutschenreuther Grund genug, im Rahmen unserer betrieblichen Sozialpolitik die Gruppe nach Kräften zu fördern."
Anschließend übergab uns Herr Dorschner das Aushängeschild, den Karpfen, der unten über der Türe (Kellereingang) angebracht ist. An diesem Abend bekam auch jedes Mitglied den Gehteichkrug mit Zinndeckel und Monogramm und eine Anstecknadel.
Am ersten Mai 1984 wurden beide Teiche abgelassen, doch der große Besatz, der uns vom Vorgänger versprochen wurde, blieb aus.
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1986 traten wir dem Oberfränkischen Fischereiverband bei und im selben Jahr beim Preisangeln gab es zum ersten Mal eine Fischerkönigin.
Mit dem schmerzlichen Tod von Herrn Dorschner, unserem größten Gönner und Angelfreund, wurde es immer schwerer, von der Firma eine Unterstützung zu bekommen. Es wurde von Jahr zu Jahr immer weniger.
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Im Frühjahr 1998 fanden die Gespräche für den Kauf des Gehteiches statt und am 16.09.1998 kam es zum Vertragsabschluss, der Kaufpreis mit allen Nebenkosten belief sich auf 17.374.- DM. Die 850-jährige Geburtstagsfeier, zu der uns am 19.09.1998 die runden Jubilare eingeladen hatten, war ein großes und ausgelassenes Fest.
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Im Jahre 2002 wurde die Hutschenreuther- Sportförderung aufgelöst und in einer darauffolgenden außerordentlichen Mitgliederversammlung am 25.05.2002 wurde beschlossen, den Verein neu zu gründen.
Bei der darauffolgenden Gründungssitzung am 11.06.2002 im Gartenhaus von Wolfgang Krone waren elf Kollegen anwesend. Nach Ausarbeitung einer neuen Satzung einigte man sich auf dem Namen „Angelfreunde-Blumenthal e.V.“ Unter diesen Namen wurde der Verein am 24.09.2002 beim Amtsgericht Wunsiedel in das Vereinsregister eingetragen.
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Vier Jugendliche hatten Himmelfahrt 2005 gefragt, ob die Möglichkeit bestünde, sich als Jugendgruppe dem Verein anzuschließen. Wir waren darüber natürlich sehr erfreut und haben sogleich zugestimmt, es konnte uns ja gar nichts Besseres passieren. Gemeinsam mit den Jugendlichen und der Vorstandschaft wurde eine Verordnung erarbeitet, die dann am 25.08.2005 auf der erste Jugendversammlung beschlossen wurde. Aus den vier Jugendlichen sind mittlerweile elf geworden.
Nach dem Königsfischen 1995 gab es noch etwas ganz Besonderes, die neue Vereinsfahne.
Unsere Königskette konnte leider nicht mehr erweitert werden und somit wurde eine neue angeschafft, auf dieser sind jetzt seit 2002 die neuen Könige verewigt.
In all den Jahren gab es genügend Arbeit: die Wiesen und Dämme mähen, Hecken und Bäume ausschneiden, den Hüttenputz, die Vorbereitungen für unsere Feste und das Bewirten unsere Gäste.
Einen ganz besonderen Dank an unsere Damen für ihr Verständnis, das sie für unser Hobby aufbringen und ihrer engagierte Mithilfe bei den Festen, denn ohne sie hätten wir das alles nicht geschafft.
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Man könnte jetzt natürlich besonders aktive Angelfreunde, Spender und Gönner hervorheben, aber da müssten alle Mitglieder vorgelesen werden.
Und so haben wir in den 33 Jahren gute Freunde gefunden, aber leider auch einige viel zu früh verloren…“
(Um die Authentizität der Erzählung zu erhalten, wurde der Text getreu der Aussage übernommen. Wir danken Wilfried Gräßel für seine einzigartigen Ausführungen)